Ich will mich ja nicht beschweren, aber

Doch, ich beschwer mich jetzt mal. So ganz offiziell. Mir geht das nämlich langsam auf den Sack.

Wo ich auch am Wochenende hingehe, es wimmelt nur so von Minderjährigen. Sei es das Saga (gut, da hat man dann ab 24 Uhr seine Ruhe), das JKC, das Atlantis oder sonstige Rock/Metal-Discos bzw. Veranstaltungen. Das nimmt langsam schlimme Ausmaße an.

Ist es inzwischen so uncool, mit 16 Jahren mal das Wochenende mit Mami und Papi vor dem TV zu verbringen? Kinders, ihr werdet noch früh genug alt.

Und überhaupt, für euch gibt es doch ganz tolle Plätze zum Austoben. Müsst ihr euch unbedingt an Orten rumtreiben, wo ich am Wochenende einfach meine Ruhe haben will und Konversation mit netten Leuten betreiben möchte? Ist denn der böse Heavy Metal, immerhin Verursacher der letzten 50 % aller Massenmorde der Welt, etwa mal wieder gesellschaftstauglich geworden?
Warum warnt mich denn niemand vor sowas?

Ist es inzwischen doch wieder "in", sich in Gaststätten mit "harter Musik" rumzutreiben, nur um sich dort auf der Tanzfläche Moshfläche peinlich zu machen? Fangt doch erstmal bei den Grundlagen an, kauft euch mal ein Album von "Iron Maiden". Anspruchsvolle können beim CD-Dealer ihres Vertrauens nach den Bands "Queensryche" oder "Dream Theater" oder (Achtung, anspruchsvolle Musik!) "Rush" suchen.

Aber geht mir nicht auf den Sack!

Wenn da Pantera läuft, dann möchte ich nicht solche Sätze wie "Was is das denn für ein Nu-Metal-Scheiß?" hören. Das zeugt nämlich von extremer Dummheit und Ignoranz.

Wenn da Slayer läuft, dann möchte ich keine Dummheiten wie "Ist das nicht diese Massenmörder-Band?" hören.

Bei den Onkelz könnt ihr euch beschweren. Bei Burzum und dem ganzen anderen braunen Black-Schrott auch. Aber wenn man keine Ahnung hat, hält man am besten einfach mal die Fresse.

Also, bevor wir das nächste Mal auf cool machen und locker mit dem "Chick" im Arm in eine Metal-Gaststätte latschen, bleiben wir lieber daheim, kuscheln uns mit Haustier/Freundin/Mami vor den Fernseher und gucken "Findet Nemo".

George W. Bush, der Welt berühmtester Metal-Fan: Metal-Bush!

Übrigens, liebes Spiegel.de-Team, dieser Gruß ist mit Sicherheit nicht nur bei skandinavischen Fans des Todes-Metalls üblich...

Nein, ich habe Herrn Moshammer nicht persönlich gekannt. Weder lebe ich in München (Gott bewahre), noch bin ich Fan von Designer-Mode. Und trotzdem fühle ich mich betroffen. Nein, nicht betroffen, eher traurig.

Aber das hat bei mir Tradition. Ich war damals auch etwas verstört, als Lady Diana bei dem Autounfall um`s Leben kam. Noch eine Prominente, die ich nicht wirklich kannte, deren Tod mich aber irgendwie berührte.

Ich war nie ein Fan von Moshammer. Aber er war auch nicht die Art Mensch, die mich beim Betrachten im TV-Bildschirm ankotzte. Das sind ganz andere.
Ich habe nichts gegen Schwule. Auch nichts gegen solche, die sich Callboys vom Bahnhof oder aus einer dunklen Straßengasse holen. Sollten sich die Gerüchte in diese Richtung bewahrheiten, wäre ich der letzte Mensch, der deswegen Witze über den Tod Moshammer`s macht.

Ich halte genausowenig von der Doppelmoral mancher Menschen, die für die Opfer der Flutkatastrophe spenden und sich beschweren, dass solche Titel wie "Perfekte Welle" nicht mehr im Radio gespielt werden dürfen.

Allerdings kommt bei mir manchen Sachen dann doch die kalte Kotze hoch. Wo liegt der Sinn in der Beleidigung wildfremder Menschen nach ihrem Tod? Was ist so witzig daran, sich über den Tod eines Menschen, den man nicht kannte und der einem nichts getan hat, lustig zu machen?

Vielleicht täte uns allen ein bisschen mehr Toleranz gut. Vielleicht hab ich aber auch einfach nur einen schlechten Tag...

Fantastisch.

Da denkt man sich als zum Optimisten tendierende Person doch tatsächlich, dass 2005 alles besser wird.
Studium.
Job.
Liebe.
Rest.
Also wirklich alles.

Und was ist? Nix.

Nach gerade mal elf Tagen pisst mich dieses Jahr noch mehr an als Januar bis März letzten Jahres zusammen. Es klappt aber auch gar nichts.

Parallel zur deutschen Fernsehlandschaft und zum IQ deutscher Musikproduzenten scheint sich mein Leben langsam aber sicher seinem Tiefpunkt zu nähern. Dabei müsste eine solche Neuigkeit doch eigentlich glücklich machen, immerhin kann es danach nur noch aufwärts gehen.

Vielleicht muss man aber auch nur die kleinen positiven Teile dieses beschissenen Puzzles namens Leben mehr beachten.

Zum Beispiel gestern. Da hat mir auf dem Weg in die Bibliothek doch tatsächlich eine weibliche (!) attraktive (!!!) Kommilitonin die Tür aufgehalten. Wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag.
Solche Aktionen erlebt man als mitteldurchschnittlich aussehender Mensch nun wirklich nicht jeden Tag. Und ich könnte schwören, dass besagte Kommilitonin auf mein "Danke" hin sogar gegrinst hat.

Sowas macht einen doch gleich eine ganze Ecke fröhlicher. Vor allem klappt`s dann auch mit dem Dozenten.

Übrigens möchte ich all jene bekehren, die Studenten immer noch für ein faules Pack halten.

Ich gebe zu,
- dass man morgens ab und zu mal etwas länger schlafen darf
- dass stundenlang mehr oder weniger sinnlosem Gebrabbel zuhören keine allzu großen Anforderungen an Geist und Körper stellt
- dass Hartz IV die weniger reizvolle Alternative ist.

Aber Studenten haben`s auch nicht immer leicht. Vor allem jetzt, wo bald die ganzen Prüfungen anstehen. Da verbringt man an manchen Tagen schon mal mehr Zeit mit Stoff lernen als im Bett. Ungelogen.

Aber was soll`s, Neidhammel wird es immer geben.

Gut Ding will Weile haben.

Hm, Berichte über den Silvester-Abend gibt es später. Dafür muss ich noch einiges verdauen.

Allerdings hat der CCC mal wieder für ein bisschen Unterhaltung gesorgt. Der erste und einzige Siegburger scheint ordentlich bestellt zu haben. Wie sieht es in euren Städten aus?

Der Tag fängt schon gut an. Ungefähr 3 Milliarden Anfragen, ob man bei mir übernachten könnte. Wenn zumindest eine gutaussehende Frau gefragt hätte...

Heute Abend kann eigentlich nur schlimm werden. Aber lassen wir uns überraschen. Es gibt einige Leute, die ich heute nicht sehen möchte. Die Hälfte wird bestimmt ebenfalls im JKC feiern. Ich freu mich jetzt schon.

Naja, da niemand hier der Versauung meines Abends schuldig ist, wünsche ich allerseits einen guten Rutsch und ein frohes den Erwartungen entsprechendes neues Jahr.

Zeit für ein bisschen Schadenfreude.

Mein herzlichstes Beileid geht an alle loomes.de-Kunden. Bei Gelgenheit sollten sie sich vielleicht einen neuen Provider suchen. :)

Überhaupt kein Beileid von mir kriegt hingegen Sido. Wer bei einem solchen Aussehen die Schnauze dermassen aufreisst, gehört eingesperrt.

Größte Heldentat: Wechsel des Studienfachs
Dümmste Bauernaktion: Das Angebot zum Jobwechsel abzuschlagen

Beste Investition: Der neue Fernseher
Schlimmste Geldverschwendung: Frauen Die dämliche Autobatterie, die ich doch tatsächlich dreimal umtauschen musste

Feinste Feier: Mein Geburtstag im Atlantis ;)
Erbärmlichste Festivität: Ihre Abschiedsfeier :(

Geilstes Konzert: Slayer/Slipknot, Fear Factory, Machine Head
Gruseligster Gig: Sorry, aber das waren eindeutig Europe

Genialstes Festival: Rock Hard Festival - DAS Preis/Leistungsverhältnis schlägt niemand
Dümmstes Festival: Keins, da ich mich dieses JAhr zurückgehalten habe und nur auf dem Rock Hard war

Mögigste Musik-CD: Mnemic - The Audio Injected Soul, Fear Factory - Archetype Gröbster Tinnitus-Stimulator: Nix aus dem Metal-Bereich, aber ich habe auf dem Markt der deutschsprachigen Musik dieses Jahr kein einziges Album gefunden, das man auch nur annähernd einem gesunden Hirn zumuten kann

Monumentalster Film: Spiderman 2, The Punisher
Extremste Zelluloidverschwendung: Resident Evil 2 (ein bisschen länger hätte es schon sein dürfen)

Schönste Leserei: Brad Meltzer - Die Bank
Fahrlässigste Augenverletzung: Beim nächsten Buch von Michael Moore muss ich bestimmt schon beim Anblick des Covers kotzen

Insgesamt war 2004 doch eher bescheiden.

to be continued...