Montag, 17. Mai 2004
Fucking Hostile
Das Beste an Underground-Konzerten ist meistens der Preis. Bei 3 Euro für drei Bands kann man wirklich nichts sagen, egal wie schlecht die Musik im Endeffekt ist. Und wenn dann wie im JKC auch noch die Preise für Bier und Cola in Ordnung sind, ist der Abend meist recht witzig.
Der Nachteil (und das ist wirklich große Scheiße) an der ganzen Sache ist die magische 22-Uhr-Grenze. Wenn die Bands nach 22 Uhr noch spielen, kommt das liebe Ordnungsamt und macht die Bude dicht.

Wie dem auch sei, gestern begab sich der gemeine Metal-Pöbel also ins JKC. Start der ersten Band war für 19.30 Uhr angesetzt. Da das bedeutet, dass diese Band irgendwann zwischen 19.15 Uhr und 19.45 Uhr anfängt, waren wir sicherheitshalber schon um Punkt 19.00 Uhr im JKC.

Da sich das JKC die Blamage vom letzten Mal (um 22.00 Uhr war das Bier alle und um 23.00 Uhr gab`s keine Cola und kein Wasser mehr, also nur noch Wein und Hochprozentiges!) nicht nochmal leisten konnte, wurden diesmal vorsichtshalber einige Dutzend Getränke-Kästen gebunkert.

Um 19.25 Uhr fing dann die erste Band, "Flag of Decay", an. Nach knapp 15 Minuten dann die erste Flucht ins Freie. Einer guten Death Metal-Band zu lauschen ist eine Sache, "Flag of Decay" zu ertragen eine ganz andere. So schade es auch ist, aber die Band hat wirklich nichts gut gemacht. Der beste Teil der Band war noch der Schlagzeuger, aber auch der kann gegen einen Sänger, der wie ein dreijähriges Kind grunzt, nichts ausrichten. Nunja, aller Anfang ist schwer.

"Flag of Decay" quälten ihre verbliebenen Zuschauer noch bis 20.15 Uhr, dann war Schluss. Viertelstunde Umbau und um 20.30 Uhr durften dann "Elmsfire" ihr Können beweisen. Die beiden markantesten Eyecatcher der Band waren sicherlich der "Sänger", der mich extrem an den Zeichner der "Werner"-Comics, Brösel, erinnerte, und die Bassistin, die meinte, eine der dämlichen Turbonegro-Kappen tragen zu müssen.
Wir sind ja tolerant, geben wir den Herren und der Dame also eine Chance.

Nach vier Liedern stand fest, dass auch diese Band das nächste Jahr nicht überstehen dürfte. Die Instrumental-Abteilung war sogar recht gut. Wenn allerdings jemand, der beim Kreischen wie Slayer`s Tom Araya bei "Angel of Death" klingt, versucht, den Beifall mit einer Death Metal-Combo zu erreichen, kann das nur in die Hose gehen. Also erneute Flucht zum Lufttanken. Um 21.15 Uhr war dann auch dieses Trauerspiel vorbei und nach einer erneuten Viertelstunde Umbau mussten dann "Dreaming in Red". Dank der Leistungen ihrer Vorgänger mussten die Jungs natürlich einiges reissen.

Und das gelang den Herren auch ausnahmslos. Zwar bekam man nicht die angekündigte Mischung aus "In Flames" und "Opeth", aber die fünf Endzwanziger auf der Bühne mischten die Stimung der knapp 100 Leute im JKC doch sehr gut auf. Leider war um 22.05 Uhr auch schon wieder Schluss. Schade, wirklich schade. Meiner Meinung nach hätten "Dreaming in Red" zwei Stunden spielen sollen und dafür hätte man dann die anderen knicken können. Denn dann hätte sich das Piepsen im Ohr zumindest hundertprozentig gelohnt.

Danach ging es dann noch mit Iron Maiden, Cradle of Filth, Static-X, Powerman 5000 und den wahren In Flames aus dem PC weiter.

Alles in allem ein guter Abend. Lag vielleicht auch daran, dass wir gestern nur mit vier Mann unterwegs waren. Irgendwie tat es gut, mal keine Frau dabei zu haben. Sollte halt nur nicht zur Gewohnheit werden. ;)

... comment